Die Ereignisse im Nahen Osten erinnern an einen schlechten Film und für den Laien ist es beinahe unmöglich zu einer eigenen und vor allem halbwegs belastbaren Meinung dazu zu kommen.

Normalerweise hilft es bei komplizierten (welt)politischen Ereignissen nach dem jeweiligen Interesse der beteiligten Akteure zu fragen.

Doch auch das ist in dem Fall wenig hilfreich:

Theoretisch…

… hat der Iran durchaus ein Interesse daran, ein innenpolitisches Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass man sich von den verhassten USA nicht alles gefallen lässt.

… haben die USA unter Trump ein Interesse daran, einen Vorwand für das – irgendwann vielleicht sogar militärische – Vorgehen gegen Iran zu besitzen.

… hat das sunnitisch geprägte Saudi-Arabien ein Interesse daran, dass der Konflikt zwischen den USA und dem verhassten schiitisch geprägten Iran eskaliert, um sich die Vorherrschaft im arabischen Raum zu sichern.

… hat Israel ein Interesse daran, dass der verhasste Iran von den USA möglicherweise sogar militärisch in die Schranken gewiesen wird.

Wenn man jetzt noch überlegt, dass all diese Staaten mehr oder weniger sehr aktive Geheimdienste haben, dann stimmt einen das nicht unbedingt positiv.

Denn bei solch unklaren Verhältnissen entscheiden am Ende möglicherweise Geheimdienst-Informationen oder gar Geheimdienst-Aktionen über Eskalation und Entspannung, vielleicht sogar über Krieg und Frieden.

Hoffen wir, dass in der Weltpolitik noch ausreichend Charaktere aktiv sind, die diese Informationen dann besonnen, kritisch und objektiv bewerten, statt einem dieser Akteure blind zu folgen. Egal welchem. Denn alle 4 Akteure sind alles andere als Heilige.

Screenshot: faz.net (14.06.2019)

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